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Trzebiatów (Treptow) - Schloss

Kazimiera Kalita-Skwirzyñska

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Das Schloss
Das Schloss
Stirnfassade des Hauptflügels aus dem Jahr 1914
Stirnfassade des Hauptflügels aus dem Jahr 1914
Innenraum der Diele im Ostflügel
Innenraum der Diele im Ostflügel

Das Schloss in Trzebiatów (Treptow) ist eine der wenigen Residenzen in Pommern, die durch den Umbau eines mittelalterlichen Klosters entstanden ist. Das Kloster wurde im Zuge des 14. und 15. Jahrhunderts durch die 1285 in der Stadt niedergelassenen Prämonstratenserinnen erbaut. Die gotischen Mauern mit den Fragmenten der Umrahmungen von den Arkaden des Kreuzgangs und den Fenstern in der Front- und Ostfassade des Hauptflügels wurden bei der Restaurierung des Schlosses in den 70. Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckt. Dank diesen Entdeckungen und Recherchen ist bekannt, dass das Prämonstratenserkloster sich aus einer Kirche, zwei Wohnflügen und einem Torflügel zusammensetzte. An der Kirche gab es einen mit Kreuzgängen umgebenen Hofgarten.

Nach der Auflösung des Klosters wurde das Gebäude zum Sitz der Domäne. Ende des 16. Jahrhunderts wurden Kreuzgänge und die Fassade des Ostflügels abgetragen und anstatt dessen wurde eine neue Fassade aus Backsteinen gebaut, die aus den abgetragenen Elementen gewonnen wurden. Das Gebäude wurde verputzt und auf der Anhöhe der beiden Geschosse mit einer Reihe von großen, rechteckigen Fenstern und zwei an den Ecken gelegenen Eingängen geteilt. Im Nordflügel wurden die Innenräume im Erdgeschoss mit den Tonnengewölben abgedeckt und der Torflügel abgerissen. 1619 ließ sich in der Residenz die Herzogin Sophia nieder, in deren Auftrag - vor ihrer Ankunft in Trzebiatów - an der Südseite des Ostflügels ein Anbau errichtet wurde.

Seit Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte die Residenz den Brandenburger Kurfürsten. Nach dem Tod der Herzogin Sophia stand die Residenz verlassen und verfiel. 1679 brannten der Nordflügel und die Kirche ab, die kurz danach abgerissen wurde. 1682 machte der berühmte niederländische Architekt Viktor de la Port, im Auftrag des brandenburgischen Kurfürsten Pläne für den Wiederauf- und Umbau der Residenz. Gemäß der damaligen Architekturentwicklung verwandelte er das Renaissance- in ein Barockgebäude, indem er neue symmetrische Aufteilungen der Fassade mit einem 3-Achsen-Risalit in der Mitte des Hauptflügels plante. Die Ecken des Flügels und des Risalits wurden mit glatten Putzquadern verziert und die Fenster mit profilierten Rahmen eingefasst. Im Inneren wurde eine symmetrische Raumstruktur eingeführt mit einer Diele in der Achse des Haupteingangs, in der er eine repräsentative einläufige Treppe. 1690 baute ein anderer Architekt an der Stelle der abgerissenen Kirche einen neuen Flügel, in dessen Erdgeschoss Pferdeställe und in der ersten Etage repräsentative Räume untergebracht wurden. Auf diese Art und Weise entstand eine Komposition mit drei Flügeln, die dem Prinzip der strengen Achsialität und Symmetrie unterordnet war. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude von den Beamten der Domäne genutzt.

1750 zog in den Residenz der Herzog Friedrich Eugen von Württemberg, Leiter des hiesigen Regimentes ein. Drei Jahre später wurde eine Sanierung unternommen, incl. Austausch von Fenstern und Türen, Fußböden und der Innenausstattung. In den Jahren 1750-60 wurde um den Palast herum und auf dem Gelände außerhalb der Wehrmauern ein Garten im französischen Stil angelegt. 1784 zog in das Schloss Ludwig von Württemberg (Sohn des Herzogs Friedrich Eugen von Württemberg) mit seiner Ehefrau Maria, Tochter des Herzogs Adam Czartoryski und Izabella von Flemming Czartoryska ein. Auf die Initiative von Maria wurde die Innenausstattung geändert und das Schloss nach der damals vorherrschenden Mode eingerichtet. Die Malereien an der Decke des Ballsaals malte der polnische Maler Jan Rustem. Aus der damaligen Innenausstattung sind bedauerlicherweise keine Elemente erhalten geblieben.

1800 wurde das Schloss versteigert. Dieser wurde vom Bürgermeister der Stadt Trzebiatów, Brummer gekauft, der das Erdgeschoss des Hauptflügels für sich behielt und den Rest der Räumlichkeiten an wichtige Gäste vermietete. Hier wohnten u.a. der General Blücher, der Generalgouverneur von Pommern war und viele andere Gäste. Die Instandhaltung eines so großen Gebäudes aus spärlichen Mitteln des Bürgermeisters erwies sich als zu schwierig und 1813 wurde der Südflügel abgerissen. Bei zwei weiteren Flügeln wurden kleine Bauarbeiten durchgeführt, die keine großen Veränderungen am Baukörper und an der Ausgestaltung der Fassaden zur Folge hatten. Die unternommenen Aktivitäten haben die Situation nicht verbessert und ein halbes Jahrhundert später haben die Erben des Bürgermeisters das Schloss an die Pommersche Landeskreditgesellschaft Szczecin verkauft. Im Auftrag der Kreditgesellschaft wurde eine Sanierung und die Umnutzung des Schlosses für Bürozwecke durchgeführt. Der Umbau veränderte weitgehend die barocke Ausgestaltung der Stirnfassade des Hauptsflügels und die Raumstruktur. Die neue Fassade war durch vereinheitlichte Aufteilung, Strenge und graphische architektonische Details gekennzeichnet, die den Geist des Neoklassizismus widerspiegelten. Das Innere wurde in kleinere Räume aufgeteilt, wobei die barocke Ausgestaltung abgetragen wurde. Von der historischen Substanz sind die Außenmauern, Dächer, Trennwände, Treppenhaus, Fußböden und teilweise Fenster erhalten geblieben.

Diese Formen wurden von Denkmalpflegebetriebe Werkstätten Szczecin bei der Restaurierung des Schlosses in den Jahren 1977-89 wiederhergestellt. In den Innenräumen wurden nach dem Wiederaufbau und einer teilweise vorgenommenen Wiederherstellung der barocken Raumstruktur Stadtbibliothek und Kulturhaus untergebracht.

 
 

© Zamek Ksi±¿±t Pomorskich w Szczecinie, 2006 zurück | hinauf