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Dobra Nowogardzka (Daber bei Naugard) – Schlossruine

Kamila Wójcik

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ruiny po³udniowego skrzyd³a
Reste des Südflügels der Schloss
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E. Sanne, litografia z 1844 r.
Lithographie von E. Sanne, 1844

Mit dem Bau der Burg in Dobra (Daber) begann Pribislaw aus Parchim in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, der Dobra von den brandenburgischen Markgrafen als Lehngut erhielt. Ursprünglich hatte der Grundriss der Wehrmauern die Form eines unregelmäßigen Vierecks mit einem Wohnflügel aus Backstein, der den Innenhof vom Westen einschloss. Ende des 14. Jahrhunderts baute Gerhard von Dewitz die Burg aus. Damals wurden der Süd- und Torflügel (Ostflügel) sowie am Fuße des Hügels eine zweite Reihe der Wehrmauern mit einem Eckturm mit der Wehrfunktion für den Weg nach Nowogard (Naugard) errichtet. Der massive Turm fungierte auch als Burggefängnis. Die Raum- und Wehrsysteme knüpften an den Burgtyp der Joannietern an, insbesondere an die Burg in Swobnica. Durch den Umfang des Vorhabens entstand die im 15. Jahrhundert größte säkulare Ritterburg im Herzogtum.

Vom mittelalterlichen System sind lediglich Fragmente der zweiten Außenmauer von der West-, Nord- und teilweise Ostseite sowie der Unterteil des Feld- und Backsteinturmes erhalten geblieben. Die höchsten erhalten gebliebenen Teile der Mauer reichen bis zu 6 m Höhe, die Dicke der Mauer beträgt 1,5 m. Beim Ausbau der Burg gegen 1538 wurden die Innenmauern des Kastells teilweise in den neuen Baukörper mit eingefügt. Das Schloss bekam die Form einer Magnatenresidenz im Stil der Frührenaissance, wobei die Merkmale des Wehrbaus erhalten bleiben

Jobst I von Dewitz finanzierte zwei monumentale Bauten aus Backstein, die parallel zueinander standen und den gepflasterten Innenhof vom Norden (das Alte Haus) und Süden (das Neuen Haus) einschlossen. Das Neue Haus hat den Innenhof wesentlich kleiner gemacht. Die hohen Flügel verliehen dem Innenhof den Charakter einer schmalen Durchfahrt. Um den ungünstigen Endruck abzuwenden realisierte der Architekt in der Stirnfassade eine Nische - um den Innenhof optisch breiter wirken zu lassen. Gleichzeitig erhöhte er damit die Wehrpotentiale der Anlage. Die Schießscharten (auch für Kanonen) im Erdgeschoss des westlichen Treppenhauses und die Hauptschießanlage im unteren Teil des Portals ermöglichten einen mehrseitigen Beschuss der Gegner. Eine leichte Abweichung des Ostteiles der Stirnfassade gegenüber der Linie der ganzen Stirnfassade machte eine bessere Präsentation des Hauptportals seitens der repräsentativen Einfahrt möglich. Diese Abweichung wurde in der oberen Partie der Mauer durch die malerische Frieskomposition ausgeglichen. Das Nordgebäude vereinte eins die Wohn- mit der Wirtschaftsfunktion. Derzeit ist er lediglich an der Wehrmauer von der Westseite mit einem geräumigen Saal, der ursprünglich mit einem Sterngewölbe mit reich profilierten Graten abgedeckt war, erhalten geblieben. Der Saal wurde mit einem Kamin beheizt (erkennbar ist ein Überbleibsel des Kamins aus Ziegelsteinen) durch ein Fenster im Westgiebel beleuchtet. Eine reichere architektonische Ausgestaltung erhielt der zweite, repräsentative Wohnflügel. Die Raumstruktur des Neuen Hauses wurde in eine in der Mitte gelegene Diele und zweiseitlich anliegende große Säle aufgeteilt. Wohnräume gab es auf zwei Etagen. Urkundlich sind "13 Zimmer, zwei große Säle und zwei goldene Gemächer" erwähnt. Die heute sichtbaren Ruinen sind Überreste der hofseitigen Stirnfassade, die auf der ganzen ursprünglichen Länge und Höhe erhalten geblieben ist. Im Grundriss ist der ursprüngliche, rechteckige Bauumriss mit der gegenüber der Linie der Seitenwände zurückgesetzten mittleren Mauerteilen erkennbar. Die dadurch entstandene Nische wurde mit einer monumentalen, halbkreisförmigen Arkade eingefasst, deren Höhe der Fassade gleich ist. Beiderseits der Arkade wurden spiralförmige inneren Treppenhäuser angeordnet, die alle Geschosse miteinander verbanden - beide sind als Überbleibsel bis heute erhalten geblieben.

Für die Stirnfassaden der beiden Burgflügel ist die Asymmetrie in der Verteilung von Dekorationselementen und die Reichhaltigkeit der Fenstergrößen und -formen charakteristisch. Unter ihnen gibt es die besonders dekorativen Rundbogenfenster. Die dekorative Form wird durch Pfeiler der Fensterrahmen, die dann in eine halbkreisförmige und Dreiblattbekrönung übergehen, betont. Die verputzten Fassaden beider Bauten werden mit einer seitlichen Dekoration mit dem Motiv eines trapezförmigen Netzes bereichert, das an die keramischen Verzierungen der Backsteinfassaden anknüpft. Derzeit sind an den Innenmauern Fragmente des Kaminsystems und der Rauchleitungen erkennbar

Die Pleite der Bankierfamilie Loitz im Jahre 1572 hatte für die finanzielle Situation der Familie Dewitz katastrophale Folgen und setzte der Blütezeit der Familie und der Residenz abrupt ein Ende. Der schnelle Verfallprozess der Burg war auch eine Folge des Dreißigjährigen Krieges (1618-48). 1808 verkauft die Familie von Dewitz das Gut. Im gleichen Jahr wurde ein Teil der Burg gesprengt, um Baustoffe zu gewinnen. Auf einer Zeichnung aus dem Jahr 1846 stehen lediglich Fragmente beider Flügel in Form von in einer malerischen grünen Umgebung stehenden Außenwänden.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts machte der Wert der Ruinen die Durchführung denkmalpflegerischer Arbeiten erforderlich. 1906 hat der damalige Besitzer, Heinrich von Diest, einen staatlichen Zuschuss für die Renovierung des Objektes bekommen. Die Bestandsaufnahme mittels Abmessungen und Zeichnung der Fassaden machte Hugo Lemcke - Inventarisator von historischen Bauten in Pommern. Der erste und der zweite Weltkrieg hinterließen keine negativen Spuren in Dobra. In den 60. Jahren des 20. Jahrhunderts wurden auf die Anhöhe führende Treppen gebaut, Bänke aufgestellt und Touristenrouten ausgewiesen. Es wurden auch detaillierte architektonische und archäologische Untersuchungen durchgefürcht

 
 

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