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Ludwigsburg - Herrenhaus

Sabine Horn

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Ansicht von Norden
Ansicht von Norden
Wirtschaftshof, Ansicht von Südwesten, um 1930
Wirtschaftshof, Ansicht von Südwesten, um 1930
Wandmalereien
Wandmalereien

Herzog Ernst Ludwig, der in der Folge des Erbvertrages von Jasenitz im Jahre 1569 Pommern-Wolgast regierte, vermählte sich 1577 mit Sophie Hedwig, Tochter Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel. Sie erhielt als Leibgedinge unter anderem den Ort Darsim, richtete dort einen fürstlichen Hof und ein Ackerwerk ein, welche zu des Herzogs Ehren "Ludwigs-Hoff" und schließlich Ludwigsburg genannt wurden.

Wohl schon in den 1580/90er Jahren wird mit dem Bau eines repräsentativen dreigeschossigen Herrenhauses auf dem Grundriß eines lateinischen Kreuzes begonnen. Dieser Backsteinbau ist bis etwa zur Traufe des heutigen Gebäudes erhalten geblieben. Von dieser ersten Bauphase konnten durch bauhistorische Untersuchungen als prägendes Gestaltungselement um den ganzen Bau umlaufende Gesimsbänder nachgewiesen werden. Nur am nordöstlichen Anbau sind sie noch erhalten, am Hauptbau wurden die aus Lagen von Backsteinen und eingemauerten Dachziegeln (Biberschwanz ziegel) gebildeten Gesimse im Verlauf späterer Umgestaltungen zurückgearbeitet. Burchard Müller von der Lühne erwarb das Anwesen um 1650/51 und baute es nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges wieder aus.

Knapp 100 Jahre verblieb das Gut bei der Familie Müller von der Lühne, bis es um 1747 versteigert wurde und nochmals 1776, als es der schwedische Obristlieutenant Friedrich Ernst Sebastian von Klinkowström erwarb. Ende des 18. Jahrhunderts wurde ein Park in spätbarocker Manier mit reizvollen Staffagebauten angelegt. Schon 1810 wurde Ludwigsburg erneut verkauft, diesmal an die Familie Weißenborn, die es zunächst bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges behielt.

Seine heutige Gestalt erhielt das Schloss Ludwigsburg maßgeblich bei einer umfassenden Sanierung im Jahre 1860. In dieser Form, abgesehen vom Verlust der großen zweiarmigen Freitreppe zum Park sowie des gesamten Mobiliars und aus mangelndem Bauunterhalt erwachsenen Schäden, ist das Gebäude heute erhalten. An den Ortgängen der Giebel von Nordost-, Südost- und Südwestgiebel konnten Reste eines ehemaligen aufwendigen plastischen Fassadendekors mit Schweifungen nachgewiesen werden, wie er sich heute noch ähnlich am Giebel des nordöstlichen Anbaus befindet.

Von der sehr qualitätsvollen Umgestaltung unter Müller von der Lühne im Inneren hat sich u.a. im ersten Obergeschoß, dem nach seiner früheren Damastbespannung benannten "Roten Zimmer", eine sehr qualitätvolle Stuckdecke mit Grotesken und floralen Motiven erhalten. Von der Hand des Hausherrn Klinkowström selbst stammten gemalte Landschaftstapeten im "Blauen Salon" im zweiten Obergeschoß, von denen jedoch nur historische Fotos erhalten sind.

Seit 1992 ist die Familie Weißenborn wieder Eigentümer des Schlosses. Derzeit wird das Gebäude mit der Gutsanlage vor allem vom Förderverein "Schloss und Gutshofanlagen Ludwigsburg" e.V. genutzt, der Ausstellungen und Märkte, ebenso wie Konzerte und Lesungen veranstaltet. Langfristig soll in die Räume des Schlosses ein Kunst- und Kulturzentrum mit besonderer Ausrichtung auf die Zeit der Romantik einziehen, die in Ludwigsburg durch das Wirken Friedrich Ernst Sebastian von Klinkowström ein herausragendes künstlerisches Zeugnis hinterlassen hat.

 
 

© Zamek Ksi±¿±t Pomorskich w Szczecinie, 2006 zurück | hinauf