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Po³czyn Zdrój (Bad Polzin) - Herrenhaus

Kamila Wójcik

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Ansicht von Ostlichen Seite
Fragmenty obu skrzyde³ zamku
Fragmente von zwei Flügeln des Herrenhauses, Fotografie vor 1945

Die erste Burg in Po³czyn Zdrój (Bad Polzin) wurde Ende des 13. Jahrhunderts vom Bogislaw IV. als eine Grenzwacht errichtet, die die Pommern vor der fortschreitenden Expansion der Brandenburger schützen sollte. Von dieser Burg sind keinerlei Überbleibsel erhalten geblieben.

Die ältesten Feld- und Backsteinfragmente der Wehrmauern und der Kellerwände des jetzigen Baukörpers stammen aus dem 15. Jahrhundert. Ihr System zeigt auf das Vorhandensein eines quadratischen Wachturmes und zwei Raumfluchten. Der Stifter des Baus war die Familie Manteuffel. Nach dem Brand der Stadt und der Burg im Jahre 1500 machte sich Kurt von Manteuffel an den Ausbau der Burg und erbaute zwei neue Flügel: den einen auf den Fundamenten der alten Grenzwacht und den anderen im nördlichen Teil der Burganhöhe. Es ist nicht bekannt, wie die Flügel ausgesehen haben, weil sie im 18. Jahrhundert grundliegend umgebaut wurden. Von ihnen sind massive Kellerräume sowie die sekundär verwendeten Mauerziegel übrig geblieben. Die Arbeiten unternahm in den Jahren 1770-72 der damalige Besitzer von Po³czyn, Anton von Krockow. Er hat einen Baumeister aus dem schlesischen Gebiet geholt. Der Architekt machte Pläne für den Ausbau, die, wie das wissenschaftlich fundiert ist, darin bestanden, die einst einzelnen Bauten mit einem Verbindungsbau zusammenzuführen. So entstand eine Anlage mit zwei Flügeln auf einem dem Buchstaben "L" ähnlichen Grundriss. Vorhandene Gebäude wurden zu zweigeschossigen Flügeln mit Walmdächern ausgebaut. In der Mittelachse des Nordflügels wurde eine Einfahrt zum Hof platziert, die die beiden Gebäude voneinander trennte. Die Fassaden bekamen eine schlichte Verzierung, die sich auf zwei Portale und rechteckige, umrahmte Fenster einschränkte. Sichtbar ist hier der spärliche Umgang mit der Form und der Einsatz von Portalen mit Korbbögen, die eine eindeutige Anspielung an die traditionelle Architektur des Frühbarocks sind. Am Programm des Ausbaus lässt sich die Sorge um den Wohnkomfort der Einwohner erkennen, was zu ungunsten der Repräsentativität der Anlage ausfiel. Das lässt sich erkennen in der sorgfältigen Beleuchtung der Innenräume, die durch die Ausrichtung der Fassaden auf die sonnigen Seiten und den freien Blick in die Landschaft der "Schweiz" von Po³czyn, erreicht wurde. Dadurch mussten zwei Straßenseiten des Hofes unbebaut bleiben.

In einer für die Epoche charakteristischen Weise gestaltete man die Innenräume, insbesondere im Westflügel, mit dem Eingang in der Mitte der 5-achsigen Hoffassade. Dem Eingang war eine Treppe vorgelagert. Er wurde mit einem Portal akzentuiert und führte in eine große Diele mit einer einläufigen Treppe mit einem für Rokoko typischen verzierten Stabgeländer. Die in Pommern selten anzutreffenden Elemente des Rokokostils in Form von stark geleibten, unregelmäßigen Füllungen, Voluten und phantasievollen pflanzlichen Motiven wurden an Türen, Wandschränken und Stuckarbeiten der Kamine und Decken eingesetzt.

Die beschriebene Form des Baukörpers und des Herrenhauses ist ohne größere Veränderungen bis in das 19. Jahrhundert erhalten geblieben. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kaufte die Stadt der Familie von Krockow das Gebäude ab und wandelte es zum Sitz des Postamtes und anschließend in kommunale Wohnungen um. Der mehrmalige Funktionswechsel hatte wesentliche Veränderungen des Charakters der barocken Residenz zur Folge, indem sie der originalen Gestaltung der Fassaden und der Innenräume beraubt wurde.

1965 hat das Unternehmen Denkmalpflegerische Werkstätten Szczecin die Konserwatorischen Arbeiten übernommen. Im Rahmen der durchgeführten Arbeiten wurden Anbauten abgerissen, später gezogene Trennwände abgetragen und Fenster ausgetauscht. Der Eingang im Westflügel wurde wiederhergestellt. Bedauerlicherweise blieb man von den denkmalpflegerischen Fehlern nicht verschont, die sich auf die Silhouette des Schlosses negativ ausgewirkt haben: die alten Schornsteine und die Ochsenaugen-Gauben wurden nicht wiederhergestellt, statt dessen wurden Schleppgauben gebaut. Nicht alle Stuckarbeiten und nicht alle Holzbauelemente mit Rokokomotiven wurden wiederhergestellt. Die Arbeiten wurden 1983 abgeschlossen. Darzeit beherbergt das Schloss die Öffentliche Bibliothek.

 
 

© Zamek Ksi±¿±t Pomorskich w Szczecinie, 2006 zurück | hinauf