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Swobnica (Wildenbruch) - Schloss

Kazimiera Kalita-Skwirzyñska

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Widok ogólny
Ansicht des Schlosses
Obecny stan jednego z wnêtrz
 
Fragment barokowego kominka w sali rycerskiej
Fragment des barocken Kamins im Rittersaal

Das weit vom Dorf gelegene Schloss in Swobnica (Wildenbruch) ist besonders malerisch. Es wurde im Mittelalter im gotischen Stil erbaut. Sein Umbau erfolgte im 17. und 18. Jahrhundert im barocken Stil. In seinem dreiflügeligen Baukörper zeigt das Schloss Elemente aus diesen drei Bauetappen.

Den Bau begannen Johanniter im Jahre 1377, nachdem sie aus Rurka bei Chojna ausgezogen waren, wo sie als Nachfolger des Templerordens gewohnt hatten. Der Orden kam nach Pommern in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert und gehörte zu der großen Genossenschaft der Mönchrritter, die unter dem Namen "Souveräner Ritter-Orden vom Hospital des Hl. Johannes von Jerusalem genannt von Rhodos, genannt von Malta" bekannt waren. Er wurde zum Schutz und zur Hilfestellung für Pilger, die auf einer Pilgerfahrt ins Heilige Land waren, ins Leben gerufen. In Europa, darunter auch in Pommern, wurden dem Orden im Gegenzug für ihre Wehrdienste große Landgüter geschenkt. Ihren neuen Sitz platzierten die Johanniter auf der Insel des Schlosssees und verliehen ihm die Form einer Burg mit einem großem Turm, hohen Wehrmauern und einem Wohnflügel an der nord östlichen Ecke. Die Außenmauern der Burg waren 15 m hoch und besaßen einen Zinnenkranz. Den Feld- und Backsteinturm mit einem quadratischen unteren Teil und dem zylindrischen Oberbau bekrönte ein Kegelhelm. In seinem fünfgeschossigen Inneren waren Stuben für die Burgverteidiger und im unteren Teil war ein Burgverlies für Gefangene untergebracht. Über das damalige Wohnhaus ist nichts bekannt, da es im 15. und 18. Jahrhundert umgebaut wurde.

Der im 15. Jahrhundert entstandene neue Wohnflügel war wesentlich größer als das alte Wohnhaus. Er war unterkellert, besaß zwei Geschossen, und war angebaut an der Ostmauer. Die Räumlichkeiten wurden durch hofseitige Fenster mit Spitzbögen beleuchtet. Im Erdgeschoss gab es neben der Diele einen Rittersaal und den Sal des Kommandanten. An der Nordseite wurde eine Kapelle platziert. In der ersten Etage gab es: ein Herzogsappartement, einen Gästesaal und mehrere Schlafstuben für die Johanniter. Im Nordflügel, auch "Turmflügel" genannt, platzierte man nach dem Umbau eine Rüstkammer, eine Munitionskammer, eine Kanzlei und Wirtschaftsräume. Im Burghof wurde ein Brunnen gebaut. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg um einen dritten Flügel erweitert, der 1621 abbrannte. Der Flügel wurde nicht wiederaufgebaut und seine Funktionen wurden in das Hauptgebäude ausgelagert. In die Wehrmauer wurden Fensteröffnungen eingebracht, die die Wehrfunktion der Burg herabsetzten.

Die endgültige Umwandlung der gotischen Burg in eine barocke Residenz begann im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts, als das Schloss und das Landgut der Fürstin Dorothea, der zweiten Gemahlin von Friedrich Wilhelm III., dem Großen Kurfürsten von Brandenburg, gekauft wurde. Die Fürstin übertrug das Landgut an ihren Sohn, Philipp Wilhelm, und von ihm erbten das Landgut die Enkelsöhne der Fürstin: Friedrich Wilhelm und dann Heinrich Friedrich. Der erste wurde in den Hofkreisen "wahnsinniger Markgraf" genannt. Er war auch ein ehrgeiziger Herr, dem der prachtvolle Ausbau der Burg in Swobnica zu verdanken war.

Von der Johanniterburg ließ man die Wehrmauern und den Turm, Fragmente der Fassade des Hauptflügels (des Ostflügels) und die sich darunter befindlichen Kellerräume stehen. Zwischen die gotischen Wehrmauern wurden zwei neue Seitenflügel eingefügt, die mit dem gründlich umgebauten Hauptflügel verbunden waren. Das Backsteinmauerwerk wurde mit Putz verdeckt. Die unregelmäßig verteilten Fenster mit Spitzbögen wurden zugemauert und die Fassade wurde durch neue, symmetrisch verteilte rechteckige Fenster aufgeteilt. Die Fensterstürze erhielten Schlusssteine. In der Mittelachse wurde ein prächtiges pilasterumrahmtes und tympanonbekröntes Portal platziert. Mit der Hauptfassade im Stil des ruhigen, klassizistischen Barocks kontrastierten die kunstvolleren, dynamischen Fassaden der Seitenflügel. Die Plastizität brachten halbkreisförmige Arkaden und reich profilierte Fensterumrahmungen der ersten Etage. Die Dynamik der Flügel betonten die halbkreisförmig eingeschnittenen Ecken. Die stilistischen Unterschiede in der Flügelgestaltung lassen auf verschiedene Baumeister und Bauperioden schließen. Die Seitenflügel dürfen zwischen dem Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts vermutlich im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. Es ist ziemlich sicher, dass den Umbau ein Berliner Baumeister in Anlehnung an königliche dreiflügelige Residenzen aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, wie bspw. Köpenick bei Berlin bzw. Oranienburg, umsetzte.

Hinter der schlichten Fassade des Hauptflügels richtete man die für den Barock typischen Strukturen mit einem Treppenhaus in der Mittelachse und Räumen die in einer Flucht liegen, beiderseits einer Eingangshalle ein. Die Treppen waren nach den französischen Vorbildern dreiläufig. Die Balustrade wurde mit schweren Docken aus Eichholz und mit Pfeilern, die mit Kugeln verziert waren, ausgefüllt. In der ersten Etage gab es einen großen Saal, "Rittersaal" bzw. "Herzogssaal" genannt. Die Decken aller Säle und die Kamine wurden mit Stuckarbeiten geschmückt, die geometrische bzw. pflanzliche Motive zeigen.

Die oberen Teile der Kamine erhielten Medaillons, profilierten Leisten und Wandmalereien in Form von Blumensträußen und Landschaften. Die Ausstattung der Innenräume mit Stuckarbeiten zog sich in das tiefe 18. Jahrhundert, was man an der sich ändernden Modellierung der Details hervorragend erkennen kann, die im Erdgeschoss und in der ersten Etage mehr kunstvoll und in der zweiten Etage mehr linearisch sind. Das Schloss in Swobnica ist das wertvollste Beispiel der barocken Architektur in Pommern.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ging das Gut Swobnica in die preußische Krone über und wurde zeitweise verpachtet. Im Schloss wohnten bis 1945 Gutsverwalter und Pächter, die die laufenden Renovierungen und kleine Modernisierungen vornahmen.

Nach 1945 übernahm der polnische Staat das Schloss und bis in die 70. Jahre des 20. Jahrhunderts wurde es als Büro der hiesigen LPG und Wohnungen für die Mitarbeiter genutzt. Seit über 20 Jahren steht das Schloss ungenutzt und verfällt in einem verblüffend schnellen Tempo.

 
 

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