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Kr±g (Krangen) - Herrenhaus

Kazimiera Kalita-Skwirzyñska

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Widok ogólny
Stirnfassade des Herrenhauses nach der Sanierung
Widok od strony jeziora ok. 1945 r.
Silhouette des Herrenhauses gesehen vom gegenüber gelegenen Seeufer, vor 1945

Das an der östlichen Grenze des Landkreises S³awno gelegene Herrenhaus in Krag (Krangen) ist einer der am besten erhalten gebliebenen Renaissancesitze des pommerschen Rittertums. Es wurde Ende des 16. Jahrhunderts an der Stelle einer mittelalterlichen Burg erbaut. Sein Stifter war Felix von Podewils. Die Familie Podewils ließ das Herrenhaus im 17. Jahrhundert um eine Etage erhöhen. 1890 baute sein neuer Besitzer, Karl Wilhelm von Riepenhausen, an der Seitenfassade einen Flügel im Stil der Neurenaissance an.

Wie die archäologischen Ausgrabungen belegen, bestand die Burg aus dem 15. Jahrhundert, die in den Jahren 1490-94 zu den Lehngütern der pommerschen Herzöge und des Herzogs Bogislaw gehörte, aus einem gemauerten Wohnhaus mit den Abmessungen 11,6 x 14,6 m und einem von Wehrmauern und Burggraben umgebenen Platz. Die erhaltenen Reste der ältesten Bauten weisen darauf hin, dass das Schloss die Form eines Wohn- und Wehrturmes gehabt haben könnte, ähnlich wie die pommerschen Bauten in P³oty, Dobra Nowogardzka, Korytowo oder Krêpcewo. Unter dem Renaissanceflügel des Schlosses sind die Feld- und Backteinmauern von drei durch Schlitzfenster beleuchteten mittelalterlichen Kellerräume und der Platz mit einer Rest des Burggrabens erhalten geblieben.

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts schenkte der pommersche Herzog Bogislaw X. seinem Ritter Adam von Podewils die Burg dafür, dass er im Jahre 1475 seinem Herzog in einer Schlacht gegen die Bürger von Koszalin das Leben gerettet hat. Adam entstammte einer Familie mit slawischen Wurzeln, die sich in den Gebieten um S³awno und S³upsk zumindest seit dem 13. Jahrhundert angesiedelt hat. Er war mit dem Hof des Herzogs verbunden. 1489 war er Abgesandter von Bogislaw X. nach Kraków, um dort um die Hand von Anna Jagiellonka, der Königstochter von Kazimierz Jagielloñczyk, anzuhalten.

Der mittelalterliche Bau diente der Familie Podewils bis Ende des 16. Jahrhunderts als Wohnsitz. Gegen 1580 unternahm der damalige Besitzer des Landsguts, nach dem Vorbild der pommerschen Herzöge, den Umbau der alten Burg zu einer modernen Residenz. Nach dem Abriss des gotischen Turmes bis zum Kellergeschoss, wurde an dieser Stelle ein großes, rechteckiges Gebäude mit Abmessungen von 14,6 x 24,7 m und vier runden Ecktürmen erbaut. Es wurde mit einem Dach gedeckt, das teilweise hinter einer Attika an der Stirnfassade versteckt war. Die verputzten Fassaden wurden mit großen, symmetrischen Fenstern und einem Eingang in der Mittelachse der Stirnfassade geteilt. Der Außengestaltung entsprach auch die Aufteilung der großen, bequemen Räume im Erdgeschoss, beiderseits einer geräumigen Diele mit einem Kamin und einer Treppe. In den Innenräumen des Erdgeschosses wurden Tonnengewölbe mit Lünetten gezogen und die Säle in den oberen Etagen mit Holzbalkendecken geschlossen.

Ca. Mitte des 17. Jahrhunderts erfolgte die Erhöhung des Herrenhauses um ein Geschoss. Die Seitenfassaden wurden mit Doppelgiebeln gekrönt. An der Nordfassade wurde seeseitig ein Risalit angebaut. Unweit des Herrenhauses, vor der Einfahrt zum Hof, wurde eine Kirche in Barockstil gebaut, die als ein Mausoleum der Familie gedacht war. Dort setzte man bis 1860 die nachfolgenden Generationen der Familie von Podewils bei. Dann wurde das Gebäude an Hugo von Loen verkauft, um kurz danach in die Hände des Diplomaten Karl Wilhelm von Riepenhausen (1852-1929) überzugehen. Auf Initiative der Ehefrau des neuen Besitzers wurde das Herrenhaus 1890 um einen neuen Westflügel erweitert und der seeseitige Risalit wiederhergestellt. Die Innenräume wurden mit Möbeln, Bildern und Plastiken ausgestattet. In den Reiseführern schrieb man am Anfang des 20. Jahrhunderts: "im Schloss gibt es so viele Räumlichkeiten wie Wochen im Jahr und so viele Fenster wie Tage im Jahr".

Im Jahre 1945 wurde das Herrenhaus geplündiert. Einige Jahre nach dem Kriegsende richtete man hier den Sitz der Oberförsterei ein und dann zog hierher eine Schule ein, die dort bis 1956 untergebracht war. Seit diesem Zeitpunkt bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts stand das Herrenhaus leer und verfiel. 1976 wurde das Projekt des Wiederaufbaus des Objektes mit dem Ziel, es zum Sitz der Oberförsterei zu machen, entwickelt. Parallel begannen die Denkmalpflegerischen Werkstätten Szczecin mit der Sanierung, die nach einigen Jahren wegen mangelnder Finanzmittel unterbrochen wurde. 1990 kaufte ein privater Besitzer das Herrenhaus. Er setzte die Sanierung fort und passte die Räumlichkeiten an Hotel- und Gaststättenzwecke an. Bei dem Wiederaufbau orientierte man sich an dem Prinzip, das Aussehen des Denkmals aus der Zeit vor 1945 unter Präsentation des Renaissancebaukörpers, der mittelalterlichen Kellerräume und aller später dazugekommenen Formen wiederherzustellen.

 
 

© Zamek Ksi±¿±t Pomorskich w Szczecinie, 2006 zurück | hinauf