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Buk (Böck) - Gutshaus

Maciej S³omiñski

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Fasada dworu
Stirnfassade des Gutshauses
Jedno z wnêtrz
Saal im Erdgeschoss

Buk (Böck) blieb bis ca. 1380 in den Händen der Familie von Plötz und bereits seit dem letzten Viertel des 14. Jahrhunderts war es einer der wichtigsten Grundbesitze der Familie von Fleming. Das bis heute erhalten gebliebene Gutshaus entstand wahrscheinlich auf den Fundamenten eines Gebäudes aus dem 15. Jahrhundert, das "Brandhaus" genannt und zu Anfang des 16. Jahrhunderts von Heinrich von Flemming zu seinem Sitz gemacht wurde. 1571 kaufte Richard, Enkelsohn von Heinrich, bei Edward von Flemming aus Maciejewo 1000 Backsteine für den weiteren Ausbau des Gutshofes. Kasper, Sohn von 1592 verstorbenen Richard, erwarb im Jahre 1611 3000 Dachziegel. Das damals fertig gestellte Gebäude verfügte über mindestens zwei Gewölbekeller und ein Geschoss mit erhalten gebliebenen Gewölberäumen. Nach einem Bild aus dem 18. Jahrhundert war der damals zweistöckige Gutshof mit einem hohen Krüppelwalmdach abgeschlossen. An dem hinteren Giebel lag ein großer Risalit an, in dem die Küche untergebracht war. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Dachform geändert und die Innenräume ein wenig verändert.

Ursprünglich war dieser Adelssitz mit einem Wassergraben umgeben, der einen Garten abgrenzte. Im 19. Jahrhundert wurde im Nordteil ein Landschaftspark angelegt. In der der Nähe gab es eine Kirche, Überreste einer Burg der Familie von Plötz und ein prächtiges Fachwerkhaus des Gutsverwalters aus dem Jahr 1696.

Das in Form eines Rechtsecks erbaute Gutshaus mit dem neuen Hinterhaus ist ein unterkellertes Gebäude mit einem Stockwerk und einem Mansarddach. Die verputzten Vorder- und Giebelfassaden sind durch ein Gurtgesims geteilt und mit Rustika eingefasst. Die Mitte der siebenachsigen Fassade wird durch ein stark geleibtes, halbkreisförmig geschlossenes Portal mit Rustika betont. Die Fenster erhielten Putzfaschen. Eine Steintafel, die später in einer Fensternische über dem Portal platziert wurde, wurde mit den Wappen der Familie von Flemming verziert und trägt eine Inschrift, der zu entnehmen ist, dass das Gebäude im Auftrag von Ernst Friedrich von Flemming, einem brandenburgischen Rat der Kammer Hinterpommern errichtet wurde. Es ist nicht bekannt, ob diese Informationen sich auf den Ausbau des heute bestehenden Gutshofs beziehen oder aber auf die Errichtung eines anderen, nicht erhalten gebliebenen Sitzes der Familie von Flemming.

Die innere Raumgestaltung vertritt die für die Renaissance charakteristische Raumstruktur - mit einer durchgehenden Diele und den ihr beiderseits angeordneten Wohnräumen. Die Diele im Erdgeschoss, die mit einem Tonnengewölbe mit Lünetten gewölbt war, stellte einst "das Herz" des Hauses dar, hier konzentrierte sich das Leben der ganzen Familie. Sie war mit einem Kamin ausgestattet und diente als Ess- und Wohnzimmer. Sicherlich noch gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde in ihrem hinteren Teil ein mit einem Gewölbe gedecktes, auf die Etage führendes Treppenhaus eingebaut. An der westlichen Seite der Vorhalle sind zwei quadratische Zimmer mit dekorativen Gewölben und Lünetten gelegen. Besonders das Spiegelgewölbe in dem ersten Zimmer ist sehenswert. Eine Dekoration des zweiten, hinteren Zimmers stellt das in Anlehnung an die erhalten gebliebenen Fragmente rekonstruierte Kamin mit einem hervorstehenden, profilierten Gesims dar. Der große Saal an der östlichen Seite der Diele ist mit einem Spiegelgewölbe abgedeckt, das in dekorative Felder aufgeteilt ist - ein rundes Feld in der Mitte und zwei quadratförmige Felder an seinen Seiten. Die Struktur des Erdgeschosses wird im groben im Kellergeschoss, das mit den Tonnengewölben gedeckt ist, sowie auf der Etage mit den einfachen Decken wiederholt.

In den Händen der Familie von Flemming blieb Buk bis 1945. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es vom Landwirtschaftlichen Betrieb genutzt und verfiel nach und nach. 1979 wurde es der Öffentlichen Woiwodschafts- und Stadtbibliothek Szczecin übergeben und in den Jahren 1981-91 vom Unternehmen Denkmalpflegerische Werkstätten Szczecin wiederaufgebaut.

Gemäß den an den Fassaden entdeckten Spuren wurden die Fassadendetails dunkelrot gestrichen, die mit dem Hintergrund im leichten Weiß einen Kontrast bilden. In den Fenstern im Erdgeschoss wurden geschmiedete Gitter eingebaut, die nach dem Vorbild der in der Ostfassade erhalten gebliebenen historischen Gitter geschmiedet wurden. Die krassen Farben in den Innenräumen im Erdgeschoss knüpfen an die erhalten gebliebenen Überreste an - an die Spuren einer dunkelroten Farbe in der Diele und im an ihrer westlichen Seite gelegenen Frontzimmer und das Weiß in der Ecke des Saals im östlichen Teil des Gutshauses. Lediglich die dunkle Saphirfarbe an den Wänden in der nord-westlichen Ecke ist ein Beweis der freien Kreativität der Planer aus der Nachkriegszeit.

Derzeit dient das Gutshaus als Bücherlager und ist parallel ein Veranstaltungsort für viele kulturelle Events.

 
 

© Zamek Ksi±¿±t Pomorskich w Szczecinie, 2006 zurück | hinauf