Titel

Dar³owo (Rügenwalde) - Schloss

Konstanty Kontowski

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widok od strony dziedziñca
Hof sowie Ansicht des Nord-Ost-Flügels
Wie¿a i skrzyd³o po³udniowe
Turm und Südflügel
Gotycka sala na parterze skrzyd³a pó³nocno-wschodniego
Gotischer Saal im Nord-Ost-Flügel

Das Schloss in Dar³owo ist einer der prachtvollsten Bauten, die das in Pommern herrschende Geschlecht der Greifen hinterlassen hat. Es wurde auf einer Mühleninsel südöstlich der Stadt errichtet. Der Standort in der direkten Nähe des Wassers stellte eine zusätzliche Verstärkung des Wehrpotentials der Stadt gegen Angriffe vom Wasser dar, aber gleichzeitig war die Schlossanlage von der Stadtbefestigung abhängig. Der Stifter des Schlosses war Herzog Bogislaw V., der 1352 die Insel nebst der Mühle von der Familie Behr gekauft hat. Damals schon begann er wahrscheinlich mit dem Schlossbau. Innerhalb von 20 Jahren war das Objekt so weit fertig, dass es bewohnbar war. Im Jahre 1372 fand hier die erste Zusammenkunft der Herzöge statt, auf der die Aufteilung des Herzogtums in Provinzen bestätigt wurde. Das ursprüngliche ziegelsichtige Schloss hatte einen annähernd quadratischen Grundriss mit Abmessungen von 31 x 34 m. Vom Süden hatte es einen vor die Mauerlinie hervortretenden dreigeschossigen Torturm. Unter der Durchfahrt befanden sich zwei gewölbte Räume, in der ersten Etage eine Kapelle und darüber ein Zeughaus. Der ganze Turm war mit einer Terrasse abgeschlossen. An seinen beiden Seiten und an der östlichen Außenmauer platzierte man die Schlossbebauung mit einem vierachsigen Saal, der die Rolle eines Rittersaals hatte. An der Gegenseite des Turmes, an der nördlichen Außenmauer, gab es das Wehrtor, über dem eine Schießscharte mit einem Gang für die Wächter angebaut wurde. Der Eingang auf die Wehrebene führte über die Treppe in der Mauerbreite. Den nord-westlichen Teil schloss eine Außenmauer mit einer Höhe von ca. 14 m ab. Die Bautechnik und die Art der Verzierung des Schlosskörpers mit Blenden weisen Analogien mit den mittelalterlichen Stadttoren von S³awno und Dar³owo auf. Das ist ein Beweis für die Beauftragung der gleichen Werkstatt mit der Umsetzung der beiden Bauvorhaben.

Der erste Herrscher, der die Wehrssysteme erneuert und das Schloss ausgebaut hat, war Erik I. von Pommern, der im Schloss in den Jahren 1449-1459 residierte. Innerhalb der ursprünglichen Außenmauern ließ der Herzog einen nicht unterkellerten Flügel mit einem Gang bauen, der an der inneren Seite der Westmauer angebaut wurde. Das Schloss wurde mit einer weiteren Linie der Wehrmauern eingeschlossen. Erik wird die Abdeckung des Rittersaals mit dem Sterngewölbe zugeschrieben. Nach Eriks Tod wurde das Schloss zum Sitz der Herzogin Sophia, die hier über lange Jahre mit ihrem Sohn Bogislaw X., dem späteren Herrscher des Herzogtums Pommern, wohnte. Der Herzog Bogislaw X. führte ca. 1480 einen weiteren Ausbau des Schlosses durch. Damals wurde der "Eriks" Flügel abgerissen und von der Außenseite auf der ganzen Länge der westlichen Außenmauer ein neuer Flügel angebaut. Der Flügel war unterkellert, hatte drei Geschosse. Im Erdgeschoss waren Wirtschaftsräume platziert und auf den höheren Geschossen Hofappartements. Wegen der Nähe zum Fluss "Wieprza" (Wipper) wurde der Flügel nach seinem Namen genannt. Und so stellte das Schloss eine einheitliche, geschlossene Anlage mit einem Innenhof dar.

Durch die Modernisierung der Wohnfunktion durch den Anbau eines weiteren Flügels und der Erweiterung des Innenhofes wurde der Charakter des Herzogssitzes geändert. Das Schloss war keine Festung mehr und wurde vor allem zu einer Residenz mit Wehreigenschaften.

Der weitere Resident des Schlosses, Herzog Barnim XI, war der Auffassung, dass der Sitz für die wachsenden Anforderungen des Hofes zu klein sei. In den Jahren 1523-38 baute er am Ostflügel weitere zwei Geschosse und erhöhte den Südflügel um ein Stockwerk. Auf diese Weise entstanden repräsentative Räume: Empfangssaal, auch Ballsaal genannt, im unteren Stockwerk sowie ein Ensemble von Wohnappartements im oberen Stockwerk. Er verbesserte auch die bisweilen schwierige verkehrliche Kommunikation zwischen den einzelnen Geschossen, indem er zwei spiralförmige Außentreppenhäuser anbauen ließ. Auch der Turm wurde um zwei Geschosse erhöht. Der Mäzen des weiteren Ausbaus war Herzog Johann Friedrich, der Ende des 16. Jahrhunderts an der Außenseite der Außenmauer, an der Stelle der alten Pforte, ein nicht unterkellertes Wohngebäude mit einer Tordurchfahrt anbauen ließ. An den beiden Seiten der Durchfahrt gab es Wirtschaftsräume. Die oberen Geschosse beherbergten Speisesäle, Schlafgemächer und Kammer des Schlossschneiders. Die Außenfassade des Gebäudes wurde verputzt und zwischen den Fenstern mit stark abstehenden Simsen geschmückt.

Die Geschichte der Schlossmäzene schließen die Aktivitäten des letzten Herzogs, Bogislaws XIV. ab, der 1624 den abgebrannten Ostflügel wiederaufbauen ließ. Im alten Rittersaal verzichtete er auf die Wiederherstellung des Sterngewölbes, das mit einem bemalten Deckenbalkengewölbe ersetzt wurde. In den Räumen im zweiten und dritten Geschoss des Ostflügels (in den Außenmauern) ließ er Fensteröffnungen machen, um die Räume mit dem Tageslicht beleuchten zu können. Und das oberste Geschoss des Wipper-Flügels wurde mit dem durch die angebauten Erker eindringende Tageslicht beleuchtet.

Der Tod des Herzogs Bogislaw XIV., der ohne Nachfolger verstorben ist, beendete die über mehrere Jahrhunderte andauernde Herrschaft der Greifen und zog die Aufteilung von Pommern nach sich. Pommern wurde erstmal Mark Brandenburg und 1701 dem Königsreich Preußen einerleibt. Das Schloss war damals das Witwenbesitz von Elisabeth, der Gemahlin des Herzogs Bogislaw XIV, die der letzte Kunstmäzen des Schlosses in Dar³owo wurde. Die Herzogin brachte den begonnenen Umbau des Rittersaales zum Abschluss, indem er für die sakrale Funktion als Hl. Elisabeth-Schlosskapelle 1639 geweiht wurde. Die Herzogin beschenkte die Kapelle mit besten Kunstwerken: mit dem nach dem Entwurf von Johann Körver von den Augsburgern Goldschmiedmeistern K. und Z. Lencker ausgeführten Silberaltar, einer sich auf einer Engelsfigur stützenden und an die Wand angelehnten Kanzel sowie mit den Porträts von Lucas Cranach und Albrecht Dürer.

Nach Elisabeths Tod wurde das Schloss von Brandenburgern übernommen und hat repräsentative Funktion verloren. Langsam tritt der Verfall des Schlosses ein. Der Wipper-Flügel brannte ab, nachdem er vom Blitz getroffen wurde. Er wurde nicht wiederaufgebaut. Zufällige Funktionen wie ein Salzlager in der Schlosskapelle im 18. Jahrhundert, ein Soldatenkrankenhaus für die Napoleonische Armee ( in den Jahren 1806-07), Getreidespeicher und Gefängnis (1833) führten zum weiteren Verfall des Objektes. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts gewann das Schloss dank Bemühungen des Heimat- und Geschichteliebhabers, Karl Rosenow, teilweise seinen alten Glanz zurück. Nach der Sanierung in den 30-er Jahren wurde in seinen Räumen ein Museum mit zahlreichen archäologischen, ethnographischen und handwerklichen Sammlungsstücken sowie Kunstwerken und Naturausstellungsstücken aus der Ostsee untergebracht. Das Museum im Schloss funktioniert bis heute. Es wurde auch im zweiten Weltkrieg ununtergebrochen betrieben. Nach dem Kriegsende, schon am 1. Juli 1945, wurde im Schloss das Regionalmuseum feierlich eröffnet.

Seit 1971 wurde das Schloss gründlich saniert und aufgewertet. Die vom Unternehmen Denkmalpflegerische Werkstätten Szczecin durchgeführten Arbeiten verliefen in mehreren Etappen und wurden erst 1988 abgeschlossen. Seit dieser Zeit funktioniert das Schloss wieder als Regionalmuseum. Die Besucher können hier Ausstellungen über pommersche Kunst, pommersches Handwerk, Natur und maritime Wirtschaft, aber auch über Kunst aus dem Fernen Osten besichtigen.

 
 

© Zamek Ksi±¿±t Pomorskich w Szczecinie, 2006 zurück | hinauf