Titel

Divitz - Herrenhaus

Sabine Horn

Kliknij, aby zobaczyæ ca³¹ mapê
 
Ansicht von Nordwesten, 2001
Ansicht von Nordwesten, 2001
Ansicht von Nordosten, 2001
Ansicht von Nordosten, 2001
Die Spindeltreppe vom Anfang des 19. Jh., in ihrer heutigen Form
Die Spindeltreppe vom Anfang des 19. Jh., in ihrer heutigen Form

Der am Flüsschen Barthe gelegene Herrensitz ist noch heute von einem ringförmigen Graben umgeben, der zu einer Niederungsburg gehört hat. Nach verschiedenen niederadligen Familien saßen dort seit 1480 die von Krakevitz, die es als Lehen vom Pommerschen Herzog Bogislav XI. erhalten hatten.

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde der Backsteinturm errichtet, wohl als befestigter Wohnbau, von dem zwei Geschosse erhalten sind. Im seinem Erdgeschoss ist noch das bauzeitliche Kreuzgratgewölbe vorhanden. Vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts entstand der repräsentative Nordgiebel in Renaissance-Formen auf dem spätmittelalterlichen Unterbau, dessen Gestalt sich in ähnlicher Form - jedoch als historisierendes Element des 19. Jahrhunderts - auch am benachbarten Zwerchhaus sowie am Tor zum Wirtschaftshof wiederfindet.

Im Jahre 1706 gelangte das Gut Divitz in das Eigentum der Familie von Lilienstedt, später ging es durch Erbschaft auf die Familie von Krassow über. Das Herrenhaus wurde mehrfach modernisiert, worauf u.a. die in Wappenfeldern von Portalen angebrachtem Jahrzahlen "1729" und "1743" verweisen. Das heutige Erscheinungsbild der Anlage wurde maßgeblich in mehreren Erneuerungsphasen von 1785 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts geschaffen, als das kräftige Kranzgesims, die Putzfaschen und der südliche Flügel mit einem neuen zentralen Treppenhaus entstanden. Möglicherweise an Stelle einer Treppe aus dem 16. Jahrhundert wurde Mitte des 19. Jahrhunderts eine qualitätvolle Spindeltreppe gebaut.

Die aufwendige geputzte Blendenarchitektur mit Tondi und Blindfenstern auf einem gestaffelt geschweiften Giebelfeld weist den vollzogenen Wandel von einem befestigten Adelssitz zu einer schlossartigen Anlage nach. Wohl auch zu dieser Zeit entstand südlich des ältesten Bauteils ein nach Ost-West ausgerichteter Flügel, dessen Außenwände raumseitig große Segmentbogenblenden aufweisen.

Das Innere des Herrenhauses spiegelt durch seine Ausstattung die zahlreichen kleineren und großen Modernisierungen der vergangenen Jahrhunderte anschaulich wider. Es haben sich in bemerkenswertem Umfang historische Tafelparkette, Deckenstuck, Innentüren und aufwendige Wandfassungen erhalten können, wie z.B. ein illusionistisch aufgemaltes Paneel.

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg befanden sich im Herrenhaus vor allem Wohnungen. Die notwendigen baulichen Instandsetzungen blieben aus, so dass insbesondere an der Dachhaut Schäden auftraten. Dadurch verursachte Durchfeuchtungen schädigten außer dem Dachstuhl auch die Decken der darunter befindlichen Geschosse. Seit einigen Jahren bemüht sich der Eigentümer um den Erhalt des geschichtsträchtigen Hauses. Es gelang, die Dichtigkeit des Daches wiederherzustellen und so einen weiteren Verfall zu stoppen. Für eine umfassende Sanierung des hochkarätigen Baudenkmals fehlen derzeit noch die finanziellen Mittel.

 
 

© Zamek Ksi±¿±t Pomorskich w Szczecinie, 2006 zurück | hinauf